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Rezension:Dalai Lama: Mein Leben in Bildern (Gebundene Ausgabe)

" Mein Leben in Bildern " von Dalai Lama beinhaltet 170 Fotografien, die von seiner Heiligkeit selbst kommentiert worden sind. In Beiträgen von Mathieu Ricard und Claudine Vernier- Palliez wird über das Leben des Dalai Lama und über die geistigen Inhalte des buddhistischen Glaubens berichtet. Man erfährt, dass der Dalai Lama das religiöse und politische Oberhaupt Tibets ist. Der gegenwärtige 14. Dalai Lama , Tenzin Gyatso( inthronisiert 1940) , floh nach der Besetzung Tibets durch China nach Indien, lebt in Dharamsala ( Bundesstaat Himachal Pradesh) und tritt im Rahmen der von ihm geleiteten, von keinem Staat offiziell anerkannten, tibetischen Exilregierung dafür ein, über Verhandlungen mit der chinesischen Regierung eine wirkliche Autonomie Tibets zu erlangen.

Auf internationaler Ebene setzt sich der Dalai Lama für Toleranz zwischen den Religionen und Völkern und für die Wahrnehmung der globalen Verantwortung der Menschheit ein. 1989 erhielt er den Friedensnobelpreis. Weltweit gilt er als einer der bedeutendsten religiösen Repräsentanten der Gegenwart. Der 14. Dalai Lama möchte jungen Leuten bei der Entwicklung menschlicher Eigenschaften helfen, die sie befähigen, ihre Intelligenz weise und altruistisch einzusetzen. Nach seiner Meinung muss man sich auch bewusst werden, dass es unser Geist ist, der die Erfahrung von Glück und Leid macht und wir auf dem Irrweg sind, wenn wir hoffen, das Glück außerhalb von uns selbst zu finden.

Dem Buddhismus gemäß ist das Glück ein Wohlbefinden, das aus einem außerordentlich klaren und ausgeglichenen Geist entsteht. Es wird als eine Eigenschaft des Seins begriffen, die alle Freuden und alles Leid des Daseins in sich birgt, und auch ein Zustand der Weisheit, frei von Hass, Begierde, Stolz und Eifersucht.
Der Dalai Lama geht davon aus, dass ein Mensch, der mit sich im Frieden lebt, spontan zum Frieden seiner Familie, seiner Nachbarschaft, seines Dorfes und, wenn notwendig, seines Landes beiträgt.Der glückliche Mensch fördert durch seine Gelassenheit und sein Mitgefühl ganz selbstverständlich das Wohlbefinden der Gesellschaft, in welcher er lebt.

Der Dalai Lama konstatiert: " Es ist ein tragischer Irrtum, wenn man das Glück sucht und dabei vom Leid der Mitmenschen unberührt bleibt. " Des Weiteren betont seine Heiligkeit, dass niemand ohne Liebe und Mitgefühl auskommen kann. Vom Tag der Geburt bis zu unserem Tode müssen wir Liebe bekommen und auch geben. Menschen, die uns Unrecht tun , müssen wir als Personen betrachten, die von Feindseligkeit, Geiz, Arroganz und Eifersucht vergiftet sind. Man muss solche Menschen daran hindern, so der Dalai Lama, Schaden anzurichten, ohne hingegen so zu werden, wie die vom Hass Getriebenen.

Eine Fülle beeindruckender Bilder warten auf den Betrachter. Fotografien aus der frühesten Kindheit des Dalai Lamas. Er sagt, dass er über seine bescheidene Herkunft froh sei, weil ihm dies ermöglicht habe die Gefühle kleiner Leute zu beurteilen und in deren Seele zu lesen. Die Bilder dokumentieren, dass das Leben vieler Tibeter hart war. Der Dalai Lama verdeutlicht , dass die Menschen dennoch nicht von Neid durchdrungen waren und hält fest, dass Neid stets zur Unzufriedenheit führt und Glück nur einem friedvollen Geist entspringen kann. Bilder aus den 40er und 50er Jahren des letzten Jahrhunderts dokumentieren die Vita des Dalai Lamas und die Geschehnisse in Tibet zu jener Zeit.

Man sieht wie 1959 die tibetischen Zivilisten in Lhasa vor den chinesischen Truppen kapitulieren und wird mit Bildern konfrontiert, wo man den Dalai Lama auf der Flucht ins Exil nach Indien beobachten kann. Immer, selbst in den dunkelsten Stunden, geht eine erstaunliche Heiterkeit von ihm aus. Man fühlt seine Gelassenheit. Darin liegt seine wahre Stärke. Gezeigt werden durch die Chinesen zerstörte Klöster. 95 % der tibetischen Klöster wurden von den Chinesen zerstört. Der Dalai Lama hält fest, dass die Mönche in Arbeitslager deportiert und gezwungen wurden, ihr Zölibatsgelübde aufzugeben und die Gebäude in Ställe oder Militärbaracken umgewandelt wurden. Toleranz haben die Chinesen nicht gekannt.

Erst nach Maos Tod erlaubten die Kommunisten die Wiedereinführung der religiösen Feste und Praktiken, besonders die Feiern zum Losar- Fest. Zugelassen war bei dieser Gelegenheit wieder die Nationaltracht und man durfte erneut in das Jokhang- Kloster pilgern, allerdings unter der Kontrolle der chinesischen Besatzungsmacht. Die farbigen Fotos von diesem Fest sind beeindruckend.
Interessant sind auch die Bilder, die die dialektischen Debatten junger tibetischer Mönche zeigen.
Es folgen eine Reihe sehr schöner Fotos des Dalai Lama. Auf einem dieser Fotos sind seine betenden Hände zu sehen.



Ich möchte abschließend noch drei Sentenzen Dalai Lamas zitieren, über die es sich lohnt nachzudenken:

" In der Wut verliert der Mensch seine Intelligenz."

" Wenn Leute lachen, sind sie fähig zu denken."

" Meine Philosophie ist die Freundlichkeit."

Nach einer Meinungsumfrage in Deutschland sehen 33 Prozent der Bevölkerung im
Dalai Lama die derzeit weiseste Person.

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